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TIKKUN OLAM: Alles eine Frage des GeldesBeispiel

TIKKUN OLAM: Alles eine Frage des Geldes

Tag 1 von 5

Tag 1: Mogelpackungen und Moral (3. Mose 19,35-36; 5. Mose 25,13-16; Sprüche 11,1; Sprüche 16,11)

Als zu Beginn des Ukraine-Kriegs die Energiekosten explodierten und damit die Preise für Strom, Heizgas und Öl in die Höhe schossen, griffen Supermärkte und Lebensmittelhersteller zu einem Trick, um die gestiegenen Produktionskosten auf die Käufer umzulegen, ohne die Karten ganz offen zu legen. In Müslipackungen und Chipstüten war für den gleichen Preis einfach weniger drin. Viele Leute ärgerten sich über solche „Mogelpackungen“, bei Verbraucherschützern gingen zahlreiche Beschwerden ein. Mehr Geld für Müsli ist als Folge von Mehrkosten durch Krieg vielleicht noch nachvollziehbar. Ernster sind Mogelpackungen dann, wenn sie zu wirtschaftlichem Ruin führen. Vor der Finanzkrise 2008 wurden in den USA nicht nur umfangreiche Hausbaukredite an Leute vergeben, die es sich langfristig nicht leisten konnten. Diese Kredite wurden dann auch noch zu Investitionspaketen zusammengeschnürt, die nach außen lukrativ wirkten. Für Anleger war es nicht sichtbar, dass der Großteil der Kredite toxisch war. Als dann irgendwann immer mehr Rückzahlungen ausbleiben, schmieren die Kurse ab. Banken und Versicherungen stehen auf einmal vor dem Ruin, unzählige Menschen verloren ihre angelegten Ersparnisse und die Kreditnehmer ihr Dach über dem Kopf. Millionen Menschen auf der ganzen Welt, nicht nur in den USA, litten unter dieser Mogelpackung, die die Finanzmärkte beinahe in die Knie zwang. Mogelpackungen in einer globalen Wirtschaft sind keine Bagatelle.

Die Texte von heute erwähnen Gewichte und Maßeinheiten. Die wurden in einer landwirtschaftlichen Gesellschaft beim Handel verwendet. Das geschah mit einer Tellerwaage: Auf eine Seite kommt die Ware (z.B. eine bestimmte Menge Weizen), auf die andere Seite Gewichtssteine. Mit den Steinen konnte festgestellt werden, ob die richtige Menge verkauft worden war. Wer mit gefälschten Gewichtssteinen handelt, wollte andere abzocken. Darum ist dieses Beispiel, das uns vielleicht fremd erscheint, im Alten Testament so relevant. Gott stellt sich durchgehend gegen solche Betrügereien. Sie schaden ja nicht nur den Leuten, die dabei über den Tisch gezogen werden. Sie untergraben auch das Vertrauen zueinander, das den wirtschaftlichen Austausch von Gütern und Waren prägen soll. Eine Gesellschaft, in der Misstrauen grassiert, dient dem Leben nicht mehr.

Das Gegenmittel? Ehrlichkeit und Transparenz. Beim Kaufen und Verkaufen sollen beide Seiten wissen, woran sie sind. Wie sieht das heute aus? Das kann bedeuten, die Verkaufszahlen beim Jahresabschluss nicht zu frisieren. Versteckte Kosten nicht ins Kleingedruckte zu setzen, sondern klar zu kommunizieren. Als Banker keine Kredite mit Leuten abzuschließen, die sich das offensichtlich nicht leiten können. Keine defekten Schränke oder Klamotten auf Ebay und Co. zu verkaufen, Hauptsache die Käufer merken das nicht rechtzeitig. Wo fällt es dir schwer, anderen nicht zum eigenen Vorteil einen Bären aufzubinden?

Das hebräische Wort Tikkun Olam heißt übersetzt „Heilung der Welt“. Und die beginnt auch in solchen kleinen, scheinbar unbedeutenden Entscheidungen für Ehrlichkeit. Dadurch entsteht dort Vertrauen, wo sonst Misstrauen und Argwohn herrschen.

Tag 2

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TIKKUN OLAM: Alles eine Frage des Geldes

Geld, Wirtschaft, Finanzen. Hat die Bibel dazu überhaupt eine Meinung? Aber sicher! In der Torah (1.-5. Mose) finden sich viele Prinzipien für wirtschaftliche Gerechtigkeit. In der jüdischen Reflexion über diese Texte si...

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