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Weisheit will die Welt verändernBeispiel

Weisheit will die Welt verändern

Tag 6 von 6

Tag 6: Gastfreundschaft für alle (1. Mose 18; Sprüche 14,20; Sprüche 19,4+7; Lukas 14,12-13; Sprüche 19,17)

Deutschland steht für Tugenden wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Fleiß. Als besonders gastfreundlich gelten eher andere Weltregionen, der Nahe Osten etwa oder afrikanische Länder. Die Bibel wurde in einer Kultur verfasst, für die Gastfreundschaft elementar war. Schon Abraham hatte eine Gottesbegegnung, als er drei fremde Reisende mit großer Ehrerbietung und Freundlichkeit bewirtete (nachzulesen in 1. Mose 18). Damals wie heute gilt aber: Geteilte Mahlzeiten und Einladungen in die eigenen vier Wände sind ein Zeichen von Wertschätzung und drücken den Wunsch nach Beziehung aus. Zu wem wir gastfreundlich sind, zeigt, wem wir nahe sein wollen und wen wir achten.

Dementsprechend erleben viele Menschen in Armut einen Verlust von Gemeinschaft. Denken wir nicht oft, dass unsere Zuneigung zu Freunden und Verwandten einfach an ihre Person geknüpft ist? Die mögen wir halt eben. Die Sprüche sind da weit pessimistischer. Weder Verwandte noch Freunde und Nachbarn sind bedingungslos für einen da. Freundschaft und gepflegte Beziehungen sind oft abhängig von gemeinsamen Erlebnissen. Und die kosten nun mal Geld. Es macht einfach weniger Spaß, mit jemand zusammen zu sein, der sich fast nichts leisten kann. Mal Hand aufs Herz: Wenn du in der Fußgängerzone eine Person betteln siehst, überkommt dich wahrscheinlich nicht der Wunsch, sie kennenzulernen. Umgekehrt will jeder dabei sein, wenn eine wohlhabende Bekannte zu einer großen Gartenparty mit Grillen und guten Getränken einlädt.

Die Sprüche von heute können ein Anlass zur Selbstreflexion sein: Mit wem pflege ich Beziehungen, und warum? Was verspreche ich mir von den Freundschaften, die ich habe? Wie viele meiner Bekannten sind eigentlich aus einem anderen sozialen oder wirtschaftlichen Milieu?

Wieder und wieder ermahnen die Sprüche uns dazu, nicht naiv zu sein. Sie stoßen uns dazu an, wahrzunehmen, wie sogar Freundschaften und Familienbeziehungen an materiellen Wohlstand geknüpft sein können – auch wenn wir das erst einmal für nebensächlich halten wollen. Dadurch können wir besser verstehen, warum Arme oft ausgeschlossen und an den Rand der Gesellschaft gedrängt sind.

Aus biblischer Perspektive soll unsere Gastfreundschaft deshalb allen Menschen gelten: denjenigen, die uns dann auch mal zum Essen einladen oder mit uns in den Urlaub gehen, aber auch denen, die uns nichts zurückgeben können. Jesus sagte einmal auf einem reichhaltigen Bankett zu seinem Gastgeber: „Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie dich nicht etwa wieder einladen und dir vergolten wird. Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein (…).“ Gott will, dass alle, die einsam und ausgeschlossen sind, Gemeinschaft finden, dass sie gesehen und versorgt sind.

Daran hängt eine großartige Verheißung: „Wer den Armen etwas gibt, gibt es Gott, und Gott wird es reich belohnen!“ (Sprüche 19,17)

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Mit dieser Verheißung bist du am Ende dieses Bibelleseplans angekommen! Wir von Compassion Deutschland hoffen, du hast dich herausfordern, aber auch ermutigen lassen, was du hast mit armen und bedürftigen Menschen zu teilen! Vielleicht können wir als Christen und Bibelleserinnen dadurch bekannt werden, dass bei uns Freundschaft und Beziehung nicht von Wohlstand abhängig sind, sondern allen gilt. Wir wünschen dir Gottes reichen Segen für alle Bemühungen, die Sprüche nicht nur zu verstehen, sondern auch zu leben.

Tag 5

Über diesen Leseplan

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