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Weisheit will die Welt verändernBeispiel

Weisheit will die Welt verändern

Tag 3 von 6

Tag 3: Siehst du die Armen, dann siehst du Gott (1. Mose 1,26-28; Sprüche 22,2; Sprüche 14,31; Sprüche 17,5; Sprüche 19,17; Matthäus 25,31-40)

Gestern haben wir gemerkt: Ein einfaches Schema aus „Reichtum = Segen, Armut = Fluch“ gibt es in den Sprüchen nicht. Der reiche Weise ist genauso gesegnet wie der arme Gerechte, der auf schnellen und betrügerischen Gewinn verzichtet. Materieller Wohlstand ist nicht automatisch ein Zeichen von Gottes Gunst, Armut nicht automatisch ein Zeichen von göttlicher Bestrafung. Doch die Sprüche bleiben nicht dabei. Heute nehmen wir eine spannende Aussage der Sprüche in den Blick: Gott identifiziert Sich selbst nicht mit den Reichen oder den Herrschern, sondern mit den Armen!

In Sprüche 22,2 steht: „Reiche und Arme haben eines gemeinsam: Gott, der Herr, schenkte ihnen das Leben.“ Ist es nicht überraschend, wie schnell wir Unterschiede zwischen Menschen wahrnehmen? Innerhalb von Sekundenbruchteilen machen wir uns ein Bild davon, wie unser Gegenüber ist: arm oder reich, gebildet oder einfach, schön oder eher unattraktiv. Diese Unterschiede machen wir, um zu wissen, wie wir sie behandeln sollten. Stell‘ dir vor, es läutet an deiner Wohnungstür. Du blickst aus dem Fenster und siehst einen Fremden. Einmal ein älterer Herr mit Anzug und Krawatte und sauberen Schuhen, dann eine etwas mager aussehende Frau mit schmutzigen Klamotten und etwas zotteligen Haaren. Wem würdest du die Tür lieber öffnen? Wenn Menschen ungepflegt wirken, unangenehm riechen oder sich unpassend verhalten, werden sie oft von anderen gemieden, ignoriert oder sogar verachtet. Als Menschen im Vollsinn nehmen wir eher die Wohlhabenderen wahr, die, die etwas aus sich gemacht haben.

Sprüche 22 hinterfragt diese Unterscheidung: Haben nicht alle Menschen – ungeachtet ihres Einkommens und Erfolgs – gemeinsam, dass Gott ihnen das Leben schenkt? Nicht umsonst hört man hier das Echo aus 1. Mose 1,27: Arme und Reiche sind nicht von Geburt verschieden, sondern sind beide als Bild Gottes geschaffen. Die Gemeinsamkeit zählt mehr als die äußerlichen Unterschiede.

Weil sie als Menschen zweiter Klasse behandelt werden, identifiziert sich der Gott, der sie gewollt hat, besonders mit den Armen und Schwachen. Die Kernaussage der Verse aus Sprüche 14 und 17 ist: Wer die Armen verspottet, der macht sich damit auch über ihren Schöpfer lustig. Gott nimmt an ihrem Leben so sehr Anteil, dass Spott und Unterdrückung der Armen Gott selbst treffen. Diese Linie wird von Jesus im Gerichtsgleichnis aus Matthäus 25 weitergeführt. Das, was man für die Geringsten tut – die Hungrigen, Gefangenen, Unbekleideten –, hat man ihm getan. Sprüche 19,17 sagt das so: „Wer den Armen etwas gibt, gibt es Gott.“

Fällt es dir leicht, Gott in den armen Menschen in deiner Stadt oder Nachbarschaft zu sehen? Warum oder warum nicht? Fordert es dich heraus, dass Gott Sich so sehr mit den Armen und Bedürftigen identifiziert? Wie wird in deinem Umfeld in Familie, Schule oder Arbeit über ärmere Menschen gesprochen? Eher positiv oder eher negativ?

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