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Wie Gott deine Wunden heiltBeispiel

Wie Gott deine Wunden heilt

Tag 4 von 5

Warum Vergebung wichtig ist

„Wenn ihr zornig seid, dann ladet nicht Schuld auf euch, indem ihr unversöhnlich bleibt. Lasst die Sonne nicht untergehen, ohne dass ihr einander vergeben habt. … Mit Bitterkeit, Wutausbrüchen und Zorn sollt ihr nichts mehr zu tun haben. Schreit einander nicht an, redet nicht schlecht über andere und vermeidet jede Feindseligkeit. Seid vielmehr freundlich und barmherzig und vergebt einander, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat. Epheser 4,26+31-32 (HFA)

Wenn du verletzt bist, fühlst du wahrscheinlich eine Mischung aus diesen Emotionen: Enttäuschung, Trauer, Erniedrigung, Verletzung, Ablehnung, Bitterkeit, Wut oder Zorn. Das ist erstmal völlig natürlich und auch völlig in Ordnung.

Gefühle wie Wut, Bitterkeit und Zorn sind keine Sünde. Epheser 4,26 beginnt mit den Worten „Wenn ihr zornig seid, dann sündigt nicht“ Dort steht nicht: „Seid nicht zornig und sündigt nicht“! Wie wir mit diesen Gefühlen umgehen, ist aber entscheidend. Der Schlüssel dafür liegt in Vers 32: „Vergebt einander, so wie Gott euch durch Jesus Christus vergeben hat.“ Vers 26 legt sogar Wert darauf, dass man möglichst bald vergeben soll.

Durch Jesu Opfer am Kreuz ist die Trennung von Gott aufgehoben, die Feindschaft mit Ihm beendet (nachzulesen im 5. Kapitel des Römerbriefs). Wir können zu Ihm kommen. Weil Jesus uns vergeben hat, sollen wir auch vergeben. Egal, was uns angetan wurde.

Zu vergeben heißt nicht, das Geschehene gutzuheißen. Zu vergeben heißt nicht, dass man in einer schlechten Situation bleiben und sie weiter aushalten muss. Zu vergeben heißt nicht, dass man sich zwingend versöhnen muss. Versöhnung ist nur mit ehrlicher Reue des anderen oder von beiden „Seiten“ möglich.

Warum legt die Bibel dann so großen Wert darauf, dass wir vergeben? Weil Vergebung das Beste für uns ist - nicht für die anderen, für uns! Vergebung ist der Schlüssel dazu, von den beschriebenen Gefühlen frei zu werden.

Was, wenn wir nicht vergeben wollen? Die Folgen sind wahrscheinlich ständiges Nachgrübeln über das erlittene Unrecht, immer wieder kommen Wellen dieser negativen Gefühle hoch, möglicherweise wirken sich die Gefühle sogar körperlich aus mit Anspannung, Kopf- oder Magenschmerzen oder Schlaflosigkeit. Es kostet jede Menge Zeit und Kraft. Manchmal glauben wir, uns an unserem Gegenüber rächen zu können, indem wir nicht vergeben. Meistens bekommt derjenige davon aber recht wenig mit, vor allem dann, wenn der Kontakt abgebrochen ist. Das Ergebnis ist also, dass es uns schlecht geht, nicht dem anderen.

Durch Vergebung werden wir dagegen frei. Frei von diesen Gefühlen, die uns so beherrscht haben. Wir vergeben dem anderen nicht um seinetwillen. Wir vergeben für uns.

Manchmal sind die Verletzungen aber so groß und so tief, dass zu vergeben sich wie ein harter Kampf anfühlt und man eine Art Mauer spürt, die daran hindern will. Warum es sich dennoch lohnt, sich für Vergebung zu entscheiden, beschreibt Corrie ten Boom in ihrem Buch „Mit Gott durch dick und dünn“:

Die Niederländerin hatte unter der nationalsozialistischen Besatzung mit ihrer Familie Juden bei sich versteckt oder zur Flucht verholfen. Sie wurde verraten, aber überlebte das Konzentrationslager, in das sie verschleppt wurde. Sie vergab ihren Peinigern und lehrte Vergebung. Zwei Jahre nach ihrer Freilassung predigte sie in einer Kirche über dieses Thema und sieht anschließend einen Mann auf sich zukommen. Ihr gefriert das Blut in den Adern: Es ist einer der Wärter des Lagers, in dem ihre Schwester langsam und erbärmlich gestorben war - einer der grausamsten. All die Scham und die Not kamen in ihr wieder hoch. Der Mann streckt ihr die Hand entgegen und bittet sie um Vergebung. Corrie hatte nach dem Krieg an anderen gesehen: „Wer seine Bitterkeit pflegte, blieb Invalide.“ Nach einem innerlichen Kampf, der sich für sie wie Stunden anfühlte, hob sie daher ihre Hand trotz eisiger Kälte in ihrem Herz. Sie bat Jesus um Hilfe: „Ich kann meine Hand heben. Das wenigstens kann ich tun. Das Gefühl musst du dazu tun.“ Als sich die Hände berührten, durchströmte ihr ganzes Sein „heilende Wärme“ und sie konnte aus vollem Herzen sagen: „Ich vergebe dir.“ Diese Kraft war nicht in ihr entsprungen, sondern Gott hatte ihr Seine Liebe für diesen Mann geschenkt.

„Vergebung ist kein Gefühl … Vergebung ist ein Akt des Willens, und der Wille kann ohne Rücksicht auf die Temperatur des Herzens handeln.“ – Corrie ten Boom

Vergebung ist kein Gefühl, aber Gott schenkt die Gefühle.

Tipp: Gibt es jemandem in deinem Leben, der dich verletzt hat und dem du noch nicht vergeben hast? Denk drüber nach, was genau dich verletzt hat. Sprich ihm laut Vergebung zu (manchmal muss das mehrfach für unterschiedliche Aspekte der Situation geschehen) und erlebe, wie Gott dich frei macht.

Literaturtipp: Wenn du dich gerne mehr mit dem komplexen Thema Vergebung auseinandersetzen möchtest, empfehle ich dir das Buch „Briefe an einen Mörder“ von Dianne B. Collard. Der Sohn der Autorin wurde ermordet und sie beschreibt sehr ehrlich und praxisnah ihren persönlichen Weg zur Vergebung.

Die Heilige Schrift

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