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Wie Gott deine Wunden heiltBeispiel

Wie Gott deine Wunden heilt

Tag 2 von 5

Wie Gott Wunden heilt

„Er heilt die Menschen, die innerlich zerbrochen sind, und verbindet ihre Wunden.“ Psalm 147,3 (HFA)

Dieser Prozess in Psalm 147 mag auf den ersten Blick einfach scheinen. Hier steht nicht nur, dass Er Menschen heilt, sondern auch, dass Er ihre Wunden „verbindet“. Er nimmt sie also nicht einfach weg. Stattdessen wird deutlich, dass die Heilung solcher Verletzungen Zeit braucht.

Wir bekommen eine Vorstellung davon, wie Gott seelische Wunden heilt, wenn wir uns anschauen, wie körperliche heil werden:

Der barmherzige Samariter „ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann hob er ihn auf sein Reittier und brachte ihn in den nächsten Gasthof, wo er den Kranken besser pflegen und versorgen konnte.“ Lukas 10,34 (HFA)

Entgegen dessen, was man lange glaubte, heilen Wunden an der frischen Luft nicht besonders gut. Besser ist es, wenn man sie mit einer Wundsalbe (zu biblischen Zeiten nahm man Öl oder Wein) eincremt und sie verbindet. Was für den Körper gilt, ist auch für die Seele wichtig: Feuchte Wunden heilen besser.

Der Beginn eines Heilungsprozess einer seelischen Verletzung ist die Trauer. Dafür ist es essenziell, den Schmerz und die Tränen zuzulassen. Doch wir Menschen mögen keinen Schmerz. Genauso wie wir wegzucken, wenn wir uns an einer heißen Herdplatte verbrennen, sind wir versucht, vor seelischem Schmerz zu fliehen. (In manchen Situationen kann eine emotionale Flucht für eine gewisse Zeit sinnvoll sein, z. B. wenn nach dem Tod des Ehepartners die Beerdigung organisiert und die Kinder versorgt werden müssen. Man muss „funktionieren“.) Doch Trockenlegen ist langfristig genau das Falsche, auch wenn es sich erst einmal besser anfühlen mag. Was dann nämlich passiert, ist, dass Dreck in die Wunde kommt, weil sie weiterhin offenliegt. Dadurch geschieht keine Heilung, im Gegenteil, der Schmerz wird später noch stärker zurückkommen, weil sich die offene Stelle entzündet hat.

Und manchmal, wenn die Verletzung richtig tief ist, Schmutz reingelangt ist oder sie geeitert hat, muss sie erst aufgeschnitten, gesäubert, desinfiziert und genäht werden, damit eine wirkliche Heilung möglich wird. All das kann innerlich fast zerreißen, doch es ist für eine Heilung nötig.

Weil Gott den menschlichen Körper wunderbar durchdacht hat, tritt je nach Tiefe einer Verletzung entweder Wundflüssigkeit oder Blut aus. Beides wirkt reinigend. Wenn wir uns also Zeit nehmen, dem seelischen Schmerz nachzugeben, zu weinen und zu trauern, ist das die natürliche und unserem gottgegebenen Wesen entsprechende Reaktion. Es reinigt diese Wunde. Eine solche Zeit des Trauerns und Weinens sorgt für ein anschließendes seelisches Aufatmen. Es ist der Verband, der dafür sorgt, dass kein weiterer Schmutz eintritt. Dieser Verband deckt die Wunde eine Weile zu und schützt sie, bis sie wieder neu eingecremt und versorgt werden muss. Er verschafft dem Verletzten eine nötige Erholungsphase.

Der Samariter bringt den Kranken in eine Herberge, damit er gut versorgt werden kann. Ein einmaliges Eincremen und Verbinden sind für seine schweren Verletzungen nicht ausreichend. Die Wunde muss immer wieder angefeuchtet und der Verband immer wieder gewechselt werden. So ist es auch bei seelischen Verletzungen. Je tiefer sie sind, umso länger dauert dieser häufig wellenartige Trauerprozess. Doch wird der Trauernde auch erleben, dass immer nach dem Eincremen und Verbinden eine Zeit der Erholung und Ruhe kommen wird.

Und diese Ruhepausen sind wichtig. So wie bei zu häufigem Verbandwechsel die Wundheilung verlangsamt wird, braucht auch unsere Seele im Heilungsprozess Zeit zur Erholung. Zu Beginn eines solchen Prozesses können die Phasen des Schmerzes und der Trauer, des Eincremens, länger sein und die Pausen unter dem Verband kürzer. Aber ein Trauerprozess, in dem am Schmerz festgehalten wird, der langfristig keine Erholungsphasen hat, ist genauso wenig heilsam wie ein Trockenlegen.

Tipp: Nimm dir bewusst eine Zeit, vielleicht einen Abend in dieser Woche, um zu trauern und deinen Schmerz zuzulassen. Manchmal kann es helfen, diese Gefühle in Worte zu formulieren, sie auszusprechen oder aufzuschreiben. Beobachte dabei, selbst, wenn es dich erst einmal auslaugt, wie gut es dir dennoch tun wird.

Die Heilige Schrift

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Über diesen Leseplan

Wie Gott deine Wunden heilt

Gott heilt seelische Wunden. Unabhängig davon, was du erlebt hast oder wie tief dein Schmerz ist. Gott möchte dein Heiler sein! Dieser Leseplan beschäftigt sich an 5 Tagen damit, wie Gott seelische Wunden heilt, was unse...

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Wir möchten uns bei CBN Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen finden Sie unter: https://cbndeutschland.org/

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