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HaggaiBeispiel

Haggai

Tag 1 von 5

Endlich war es soweit! Nach 70 Jahren Gefangenschaft durfte das Volk Gottes in seine Heimat zurückkehren.

Gott sorgte dafür, dass König Kyrus von Persien die jüdischen Gefangenen anwies, nach Juda zurückzukehren und in Jerusalem den Tempel wieder aufzubauen. Er stattete sie mit allem aus, was sie dazu brauchten (Esra 1,1-4)

Nachdem die erste Gruppe zurückgekehrt war, begannen sie sofort mit dem Tempelbau. Denn ohne Tempel gab es keinen Gottesdienst. Ihre Begeisterung wurde jedoch bald gedämpft durch den Widerstand der angesiedelten Bewohner. Die Lage eskalierte, als die Samariter Beschwerdebriefe mit Lügen und Verleumdungen an den König schrieben. Die Folge war ein staatlich verordneter Baustopp, der 15 Jahre dauerte (Esra 4,21-24).

Die Rückkehrer waren frustriert, weil der Tempel nicht fertig gebaut werden konnte. Sie widmeten sich stattdessen dem Bau ihrer eigenen Häuser. Es gab viel zu tun, um die alte Heimat wieder aufzubauen. Das Projekt Tempelbau schien für alle Zeiten erledigt zu sein.

Doch Gott hatte Sein Versprechen nicht vergessen. Seine Pläne galten immer noch. Deshalb sandte Er den Propheten Haggai und später Sacharja, um das Volk zum Weiterbau aufzufordern. Die zurückgekehrten Juden hörten auf sie und setzten den Tempelbau mit großem Eifer fort. Nach 5 Jahren war der Tempel fertig (Esra 6,14-15).

Gott hatte Haggai beauftragt, das Volk zum Tempelbau zu ermutigen. Das geschah in vier Botschaften, die zeitlich genau datiert sind. Beim Lesen dieses kurzen Buches wird schnell deutlich, dass es nicht nur um die Fertigstellung eines wichtigen Bauwerks für das Volk Israel geht. Durch den Propheten Haggai lenkt Gott unseren Blick auch auf das neutestamentliche „Bauwerk“, die Gemeinde.

Kapitel 1,1-11

Der Prophet Haggai tauchte plötzlich aus der Versenkung auf und nach seiner Botschaft hören wir nichts mehr von ihm. Aufgrund der Zeitangaben im Buch lässt sich errechnen, dass sein Dienst nur ca. 4 Monate dauerte.

Haggai spricht Klartext mit den Rückkehrern. Sie hatten den Grund ihrer Rückkehr (siehe Esra 1,3-4) völlig aus den Augen verloren. Sie glaubten nicht mehr an Gottes Verheißung und kümmerten sich um ihre eigenen Häuser.

Aber diese Prioritätenverschiebung hatte Auswirkungen auf ihr ganzes Leben. Gott entzog ihnen Seinen Segen. Ihre finanzielle Lage verschlechterte sich. Ihre Arbeit hatte keinen Erfolg. Die Ernte blieb aus.

Haggai nennt klar und deutlich die Gründe ihrer aktuellen Lage. Er fordert sie zu einer Bestandsaufnahme ihres Lebens heraus (Vers 7). Aber er zeigt ihnen auch den Weg aus dieser Misere: „Geht hin auf das Gebirge und holt Holz und baut das Haus!“ (Vers 8).

Zum Nachdenken:

Du darfst daraus nicht den Schluss ziehen: Ich engagiere mich in der Gemeinde und dann „bezahlt“ mich Gott dafür mit Seinem Segen: voller Geldbeutel, glückliche Familie, schönes Haus etc. Das wäre kein Ausdruck einer Vertrauensbeziehung, sondern einer Geschäftsbeziehung. Manche Prediger haben daraus ein Wohlstandsevangelium gebastelt, das dem Neuen Testament widerspricht.

Aber doch bleibt es nicht ohne Auswirkungen, wenn Jesusnachfolger nur eigennützige Pläne in ihrem Leben verfolgen. Nein, wir verlieren deswegen nicht die Beziehung zu Jesus, aber falsche Prioritäten sind ein Hindernis für geistliches Wachstum: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach Seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6,33).

Die Heilige Schrift

Tag 2

Über diesen Leseplan

Haggai

Der Prophet Haggai zählt zu den sogenannten kleinen Propheten. Ein kurzes Buch mit nur zwei Kapiteln, aber mit lebensveränderndem Inhalt. Nicht nur für die Rückkehrer aus der Gefangenschaft damals, sondern für alle, die ...

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Wir möchten uns bei Christusgemeinde Nagold für die Bereitstellung dieses Leseplan bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://christusgemeinde-nagold.de

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