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In der Liebe verwurzelt: Das christliche Leben in FülleBeispiel

Rooted in Love: Living the Christian Life to the Full

Tag 7 von 7

Verwandelt in Sein Ebenbild  



Antike Spiegel waren nicht so klar wie unsere. Sie waren immer etwas dunstig und verschwommen und dennoch konnten sie das Bild dessen wiederspiegeln, was sich vor ihnen befand. In 2. Korinther benutzt Paulus das Bild eines Spiegels, um zu beschreiben, wie wir im Laufe unseres Lebens in die Ähnlichkeit mit Christus hineinwachsen. In Kapitel 3 hat er sich mit dem Gedanken auseinandergesetzt, dass wir, nun, da Gott sich uns im Angesicht Jesu Christi offenbart hat, „mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn sehen“ können. Das steht im Gegensatz zu Mose im Alten Testament, der einen Schleier über seinem Gesicht tragen musste, um nicht vom Glanz Gottes geblendet zu werden. Wenn wir die Herrlichkeit Jesu Christi betrachten, Sein Mitgefühl, Seine Demut, Seine Heilungen, Seine Lehren, Seinen Tod und Seine Auferstehung, sehen wir das Bild Gottes direkt vor uns. Wenn wir die Herrlichkeit Gottes anschauen, die sich im Antlitz Jesu offenbart, werden wir allmählich in Sein Bild verwandelt, so wie ein Spiegel das Bild dessen annimmt, der vor ihm steht.



Der christliche Theologe des vierten Jahrhunderts Gregor von Nyssa hat häufig folgende Aussage gemacht: Die menschliche Natur gleicht in ihrer Fähigkeit, sich aus freiem Willen, entsprechend der verschiedenen Eindrücke, zu verändern, sehr stark einem Spiegel. Stellt man Gold vor einen Spiegel, nimmt er das Aussehen des Goldes an. Durch die Spiegelung strahlt er mit demselben Glanz wie die echte Substanz. Genauso bildet er, wenn er etwas Ekelhaftes reflektiert, dessen Hässlichkeit nach, z. B. einen Frosch, eine Kröte, einen Tausendfüßler oder etwas anderes, das ekelhaft aussieht, und vervielfältigt so in seiner eigenen Substanz, was ihm vorgesetzt wird.



Ob du nun Kröten oder Tausendfüßler „eklig“ findest oder nicht, Gregor will damit ausdrücken, dass ein Spiegel die Farben und Formen dessen übernimmt, was man ihm vorsetzt, und dass wir dazu neigen, die Form und das Bild dessen anzunehmen, was wir in den Blick nehmen. Antike Spiegel waren aus poliertem Metall gefertigt und zeigten daher oft ein etwas unscharfes Bild. Das hilft uns hier zu verstehen: Wir mögen das Bild dessen, was wir betrachten, nur unvollkommen widerspiegeln, aber das, was wir betrachten, bestimmt immer noch, was mit unserer Seele geschieht. Es spielt also eine Rolle, womit wir unsere Zeit verbringen. Alles, was wir im Fernsehen, auf Websites, YouTube oder Netflix lesen oder sehen, prägt uns auf subtile Weise geringfügig in positiver oder negativer Richtung. Je nachdem, wem wir folgen oder was unsere Newsfeeds füllt, können die Stunden, die wir mit Scrollen durch Twitter, Facebook oder Instagram verbringen, unsere Stimmung entweder heben oder verschlechtern. Der Rat von Paulus, Gregor und vielen weisen Christen der Vergangenheit lautet also, dafür zu sorgen, dass wir unser Herz und unseren Verstand mit dem füllen, was lebensspendend, wahrhaftig, ehrlich und weise ist. Jesus sagte einmal: „Das Auge gibt deinem Körper Licht. Ist dein Auge gut, dann ist dein ganzer Körper im Licht. Ist es jedoch schlecht, dann ist dein Körper im Finstern.“ Was du in deine Augen hineinfallen lässt, beeinflusst dein Herz mehr als das, was in deinen Magen geht. Das erinnert uns vor allem an die Bedeutung der Anbetung. Wenn wir dem Gott Jesu Christi Tag für Tag unser Augenmerk schenken und vor allem, wenn wir sonntags zusammenkommen und den Heiligen Geist bitten, Jesus für uns Wirklichkeit werden zu lassen, werden wir langsam in Sein Bild verwandelt, auf das wir unsere Augen richten. An uns ergeht der Aufruf, der gottesdienstlichen Anbetung, dem Gebet und dem Lesen der Bibel Priorität einzuräumen. Ja, es mag Zeiten geben, in denen wir unsere regelmäßigen Gottesdienste ausfallen lassen müssen, aber wir sollten uns angewöhnen, regelmäßig und aufmerksam in das Antlitz Jesu Christi zu schauen, damit wir, wie diese antiken Spiegel, Sein Ebenbild annehmen können und reifer werden.






Fragen zum Nachdenken



1. Könnte es sein, dass dein gegenwärtiges Verhalten in Bezug auf Anbetung, Gebet und Bibellesen dein christliches Wachstum behindert?



2. Welchen kleinen Schritt könntest du tun, um die Anbetung mehr in den Mittelpunkt deines Lebens zu stellen?



3. Welche kleine Veränderung könntest du vornehmen, um ein besseres Ebenbild von Jesus Christus zu sein?






Danke, dass du diesem Plan gefolgt bist. Wenn er dir gefallen hat, lies gern das ganze Buch Rooted in Love, verfügbar auf Amazon oder auf from SPCK. 


Tag 6

Über diesen Leseplan

Rooted in Love: Living the Christian Life to the Full

Wie können wir ein mehr auf Jesus zentriertes Leben führen? Dieser 7-Tage-Plan, der auf dem Fastenbuch „Rooted in Love“ (Verwurzelt in der Liebe) aller Regionalbischöfe der Diözese London basiert, ist voller praktischer ...

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Wir danken SPCK Publishing für die Bereitstellung dieses Leseplans. Weitere Informationen findest du unter https://spckpublishing.co.uk/

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