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Auf den Kopf gestellt - Ein Bibelleseplan von Compassion DeutschlandBeispiel

Auf den Kopf gestellt - Ein Bibelleseplan von Compassion Deutschland

Tag 1 von 3

Tag 1 (Jakobus 2,1-13)

Die meisten Menschen in Deutschland fürchten nichts mehr, als in Armut abzurutschen. Die Langzeitstudie „Die Ängste der Deutschen“ ergab, dass die Angst vor einem immer teureren Leben Sorge Nummer eins ist. Denn wenn das Leben immer teurer wird, habe ich immer weniger Geld zur Verfügung. Auch die Plätze zwei bis fünf drehten sich im Jahr 2022 ums Geld. Wirtschaftliche Armut scheint in Deutschland ein Schreckgespenst zu sein. Das wollen wir um jeden Preis vermeiden. Ganz ähnlich haben das auch die Menschen im ersten Jahrhundert nach Christus empfunden. In einer Gesellschaft, in der die meisten Menschen als Handwerker und Bauern arbeiteten, war Reichtum für die meisten utopisch. Hatte es jemand zu etwas gebracht, war das schon beachtlich. Armut war dagegen für viele eine allgegenwärtige Sorge – etwas, das man vermeiden wollte.

Ganz anders Gott. In Jesus wurde er Mensch. Sein ganzes Leben verbrachte Jesus unter den Armen. Gott wählt Eltern, die so arm waren, dass sie bei einer religiösen Opferhandlung im Tempel nur zwei Tauben anstatt eines Lammes vorbringen konnten. Auch die von ihm ausgewählten Jünger und Freunde waren mit wenigen Ausnahmen alle arm. Er lebte von Almosen, ritt bei seinem triumphalen Einzug in Jerusalem auf einem geliehenen Esel. In der berühmten Gerichtsrede aus Matthäus 25 identifiziert Jesus sich mit den Armen.

„Gott erwählt die Armen“, mit dieser Aussage beginnt Vers 5 im zweiten Kapitel des Jakobusbriefs. Erstaunlich, oder? In diesem Abschnitt (2,1-13) thematisiert der Verfasser die Standesunterschiede innerhalb damaliger Gemeinden. In den Veranstaltungen der Gemeinde arme und reiche Menschen zusammen. Eine bunte soziale Mischung. Wie schön! Aber alles andere als konfliktfrei. Reiche Menschen erfahren große Ehre und eine Vorzugsbehandlung. Armen Menschen wird der Respekt dagegen versagt.

Jakobus sieht bei armen Menschen einen Glaubensreichtum. Es sind die Reichen, die dank ihrer Ressourcen und Einflussmöglichkeiten ihren Willen gegen ärmere Mitbürger durchsetzen können. Vers 6 erwähnt sogar Gerichtsprozesse. Jakobus sieht große Gegensätze zwischen arm und reich. Ich bin mir nicht so sicher, ob Arme von sich selbst sagen würden, dass sie ‚reich im Glauben‘ sind. Ich weiß auch nicht, ob Reiche grundsätzlich eher gemein und gierig sind. Ich selbst finde mich eher irgendwo dazwischen wieder. Jedoch weiß ich, dass in der Feldrede (Lukas 6,20ff.) steht: „Selig seid ihr Armen; denn das Reich Gottes ist euer. Selig seid ihr, die ihr jetzt hungert; denn ihr sollt satt werden.“

Gottes Aufmerksamkeit und Mitgefühl gilt den Armen. Und so gilt auch für uns: „Wer bei Gott eintaucht, taucht bei den Armen wieder auf.“

Noch ein Impuls zum Weiterdenken: Beobachte dich selbst und dein Umfeld. Für wen empfindest du Anerkennung? Wer sitzt in deiner Gemeinde in den Gottesdiensten in der ersten Reihe? Wessen Meinung wiegt in deiner Gemeinde, Familie oder Freundeskreis am meisten? Findet jemand, der äußerlich arm ist und vielleicht nicht das schönste Auto fährt, das neueste Handy hat oder ansprechende Kleidung trägt, wirklich Gehör?

Die Heilige Schrift

Tag 2

Über diesen Leseplan

Auf den Kopf gestellt - Ein Bibelleseplan von Compassion Deutschland

Viele von uns bewundern und streben nach Stärke, Anerkennung und Unabhängigkeit. Vieles von dem, was wir tun, lässt sich in dieses Wertesystem einordnen. Blicken wir in die Bibel, sehen wir an vielen Stellen: Gott stellt...

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Wir möchten uns bei Compassion Deutschland für die Bereitstellung dieses Plans bedanken. Weitere Informationen findest du hier: https://www.compassion.de/

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