Apostelgeschichte 13

13
13-28: Gemeinden im Römischen Reich
Die Ältesten von Antiochia
1In der Gemeinde von Antiochia gab es damals folgende Propheten und Lehrer: Barnabas und Simeon, genannt Niger#13,1: Niger. Lateinisch: der Schwarze., Luzius von Zyrene und Manaën, der zusammen mit dem Vierfürsten Herodes#13,1: Herodes Herodes Antipas, der Sohn von Herodes dem Großen und Onkel von Agrippa I. Er herrschte von 4 v.Chr. bis 39 n.Chr. über Galiläa und Peräa, also nur über einen Teil des Landes. Deswegen war er nur "Tetrarch", das heißt eigentlich "Viertelfürst". aufgewachsen war, und Saulus. 2Als sie einmal dem Herrn dienten und dabei fasteten, sprach der Heilige Geist: "Stellt mir doch Barnabas und Saulus für die Aufgabe frei, zu der ich sie berufen habe." 3Nach weiterem Fasten und Beten legten sie ihnen schließlich die Hände auf und ließen sie ziehen.
Beginn der ersten Missionsreise
4So vom Heiligen Geist ausgesandt, gingen die beiden nach Seleuzia#13,4: Seleuzia. Die Hafenstadt war von Antiochia etwa 30 km entfernt. und nahmen dort ein Segelschiff nach Zypern. 5In Salamis#13,5: Salamis. Damalige Hauptstadt von Zypern, an der Ostküste gelegen, etwa 150 km von Seleuzia entfernt. angekommen, verkündigten sie die Botschaft Gottes in den jüdischen Synagogen der Stadt. Als Helfer hatten sie Johannes Markus dabei. 6Sie durchzogen die ganze Insel bis nach Paphos#13,6: Die Hafenstadt Paphos liegt an der Südwestspitze von Zypern und war Sitz der römischen Verwaltung.. Dort trafen sie auf einen Juden, der sich Barjesus nannte. Das war ein Magier und falscher Prophet, 7der mit dem Prokonsul#13,7: Ein Prokonsul (nur hier und 13,8.12 und 19,38) wurde vom römischen Senat bestimmt und verwaltete vorwiegend friedliche Provinzen. Im Gegensatz dazu wurde ein Prokurator (sonst immer mit Statthalter übersetzt) vom Kaiser in unruhigen Provinzen eingesetzt, z.B. in Judäa. Sergius Paulus befreundet war, einem klugen und einsichtigen Mann. Dieser hatte Barnabas und Saulus zu sich gerufen, weil er die Botschaft von Gott hören wollte. 8Doch Elymas, der Zauberer – so wird nämlich sein Name übersetzt –, trat ihnen entgegen und versuchte mit allen Mitteln, den Prokonsul vom Glauben abzuhalten. 9Aber Saulus, der auch Paulus genannt wird, blickte ihn scharf an. Vom Heiligen Geist erfüllt 10sagte er: "Du elender und gerissener Betrüger, du Sohn des Teufels und Feind aller Gerechtigkeit! Wann hörst du endlich auf, die geraden Wege des Herrn krumm zu machen?! 11Doch jetzt wirst du die Hand des Herrn zu spüren bekommen. Du wirst blind sein. Eine Zeitlang wirst du die Sonne nicht sehen." Im selben Augenblick fand sich der Magier von tiefster Dunkelheit umgeben. Er tappte umher und suchte jemand, der ihn an der Hand führte. 12Als der Prokonsul sah, was geschehen war, kam er zum Glauben, höchst erstaunt über die Lehre des Herrn.
13Von Paphos stachen Paulus und seine Begleiter wieder in See und kamen nach Perge#13,13: Perge. Metropole der Provinz Pamphylien, 15 km nordöstlich der heutigen Stadt Antalya. in Pamphylien#13,13: Pamphylien. Küstenregion im Süden Kleinasiens, 130 km lang und an der breitesten Stelle 30 km breit.. Hier trennte sich Johannes-Markus von ihnen und kehrte wieder nach Jerusalem zurück. 14Paulus und Barnabas aber zogen von Perge aus landeinwärts weiter, bis sie in das pisidische#13,14: pisidische Pisidien ist ein Hochlandgebiet in Kleinasien, 190 km lang und 80 km breit, nördlich von Pamphylien. Antiochia#13,14: Antiochia. Stadt in der römischen Provinz Galatien dicht an der Grenze zu der Landschaft Pisidien, etwa 1000 m hoch gelegen, römische Kolonie. kamen. Am Sabbat gingen sie in die dortige Synagoge und setzten sich unter die Zuhörer. 15Nach der Schriftlesung aus dem Gesetz und den Propheten ließen die Synagogenvorsteher ihnen ausrichten: "Brüder, wenn ihr ein Wort der Ermutigung für unsere Leute habt, dann redet!"
Im südlichen Galatien : Antiochia
16Da stand Paulus auf, bat mit einer Handbewegung um Ruhe und begann: "Männer von Israel und alle, die ihr Gott fürchtet, hört mir zu! 17Der Gott unseres Volkes, der Gott Israels, hat unsere Vorfahren erwählt. Er ließ sie in der Fremde Ägyptens zu einem großen Volk werden und führte sie dann mit starker Hand von dort weg. 18Ungefähr vierzig Jahre lang ertrug er sie in der Wüste. 19Dann vernichtete er sieben Nationen und gab deren Land unserem Volk zum Besitz. 20All das geschah in einem Zeitraum von etwa 450 Jahren.#13,20: 450 Jahren. Die Zahl ergibt sich aus den 400 Jahren Verfolgung in der Fremde (Apostelgeschichte 7,6), den 40 Jahren Wüstenwanderung und etwa 10 Jahren bis zur Landverteilung unter Josua. Danach gab Gott ihnen Richter bis zur Zeit des Propheten Samuel. 21Jetzt wollten sie einen König haben, und Gott gab ihnen Saul Ben-Kisch, einen Mann aus dem Stamm Benjamin. Der regierte sie vierzig Jahre. 22Dann verstieß Gott ihn und machte David zu ihrem König. Ihm stellte er das Zeugnis aus: 'In David Ben-Isai habe ich einen Mann gefunden, der alles tut, was ich von ihm will.'#13,22: Nach Psalm 89,21 und 1. Samuel 13,14. 23Und einen von den Nachkommen dieses Mannes hat Gott dem Volk Israel, wie er es versprochen hatte, als Retter gesandt: Jesus. 24Bevor er aber auftrat, predigte Johannes dem ganzen Volk Israel, dass sie ihre Einstellung ändern und sich taufen lassen sollten. 25Johannes sagte am Ende seines Wirkens: 'Ich bin nicht der, für den ihr mich haltet. Der kommt nach mir, und ich bin nicht einmal würdig, ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen.'#13,25: Markus 1,7."
26"Meine Brüder, ihr Nachkommen Abrahams, und ihr, die ihr Gott fürchtet: Uns allen hat Gott die rettende Botschaft gesandt. 27Die Einwohner Jerusalems und ihre führenden Männer nicht erkannt, wer Jesus wirklich war. Deshalb machten sie ihm den Prozess und erfüllten so die Worte der Propheten, die an jedem Sabbat vorgelesen werden. Trotzdem haben sie deren Ankündigungen erfüllt, als sie Jesus den Prozess machten. 28Obwohl sie keine todeswürdige Schuld an ihm fanden, verlangten sie seine Hinrichtung von Pilatus. 29Nachdem sie dann alles ausgeführt hatten, was über ihn geschrieben steht, nahmen sie ihn vom Kreuz herunter und legten ihn in ein Grab. 30Aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. 31Und er hat sich als Auferstandener etliche Tage denen gezeigt, die ihm von Galiläa nach Jerusalem gefolgt waren. Das sind jetzt seine Zeugen vor dem Volk Israel.
32So bringen wir euch nun diese erfreuliche Botschaft: Gott hat die Zusage, die er unseren Vätern gegeben hat, 33an uns, ihren Nachkommen, eingelöst. Er tat das, indem er Jesus auferweckte. So steht es auch im zweiten Psalm: 'Du bist mein Sohn; ich habe dich heute gezeugt!'#13,33: Psalm 2,7. 34Dass er ihn mit der Auferweckung aus den Toten aber für immer der Verwesung entrissen hat, kündigte er so an: 'Ich gebe euch die heiligen und unvergänglichen Güter, die ich David versprochen habe.'#13,34: Jesaja 55,3. 35Deshalb heißt es auch an einer anderen Stelle: 'Du wirst deinen heiligen Diener nicht der Verwesung überlassen.'#13,35: Psalm 16,10. 36David freilich ist gestorben, nachdem er seiner eigenen Generation nach Gottes Willen gedient hat. Er wurde neben seinen Vorfahren beigesetzt, und sein Körper verweste. 37Der aber, den Gott auferweckt hat, ist nicht verwest. 38Ihr sollt deshalb wissen, Brüder: Durch diesen Jesus wird euch Vergebung der Sünden angeboten. Das Gesetz des Mose konnte euch nicht von ihnen freisprechen. 39Durch Jesus aber ist das möglich. Jeder, der ihm vertraut, gilt vor Gott als gerecht. 40Seht zu, dass nicht eintrifft, was im Zwölfprophetenbuch geschrieben steht: 41'Schaut her, ihr Verächter, wundert euch und verschwindet! Denn schon bald werde ich etwas tun, das ihr nicht glauben würdet, wenn es euch jemand erzählt.'#13,41: Habakuk 1,5 sinngemäß nach der LXX zitiert."
Auch Nichtjuden gilt die Botschaft
42Als Paulus und Barnabas die Synagoge verließen, wurden sie gebeten, am nächsten Sabbat weiter über diese Dinge zu reden. 43Als die Versammlung sich dann aufgelöst hatte, schlossen sich viele Menschen Paulus und Barnabas an, Juden und andere, die ebenso den Gott Israels verehrten. Paulus und Barnabas sprachen lange mit ihnen und ermahnten sie, sich auch weiterhin ganz auf die Gnade Gottes zu verlassen. 44Am nächsten Sabbat aber kam fast die ganze Stadt zusammen, um das Wort Gottes zu hören. 45Als die Juden die vielen Menschen sahen, wurden sie eifersüchtig. Sie widersprachen dem, was Paulus sagte, und beschimpften ihn.
46Da erklärten Paulus und Barnabas ihnen mutig und frei: "Zuerst musste euch das Wort Gottes gesagt werden. Weil ihr es aber abweist und das ewige Leben nicht empfangen wollt, wenden wir uns jetzt an die anderen Völker. 47Denn damit hat der Herr uns beauftragt. Er sagte: 'Ich mache dich zum Licht für die Völker. Du sollst das Heil bis ans Ende der Welt bringen.'#13,47: Jesaja 49,6." 48Als diese Leute das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn. Und alle, die zum ewigen Leben bestimmt waren, kamen zum Glauben.
49Das Wort des Herrn verbreitete sich in der ganzen Gegend. 50Aber die Juden hetzten die vornehmen griechischen Frauen, die sich zur Synagoge hielten, und die führenden Männer der Stadt gegen Paulus und Barnabas auf. Sie zettelten eine Verfolgung an und vertrieben sie aus der Gegend. 51Da schüttelten beide den Staub von ihren Füßen gegen sie ab#13,51: Siehe Markus 6,11. und zogen nach Ikonion#13,51: Ikonion. Die Stadt, das heutige Konja, lag 140 km südöstlich vom pisidischen Antiochia, in der römischen Provinz Galatien an der "Via Sebaste". Als römische Ehrenkolonie erhielt sie die Verfassung einer hellenistischen Stadt. Man sprach Griechisch. weiter. 52Die Jünger in Antiochia aber wurden mit Freude und mit dem Heiligen Geist erfüllt.

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